Kalifornien Roadtrip

24 Feb Kalifornien Roadtrip

Kalifornien Roadtrip // Februar 2019 // 25 Tage // 2 Erwachsene 1 Baby (6 Monate) // 1 Auto // 5500km // 11 Unterkünfte // 3 Taschen, 3 Handgepäckstücke, 1 Kinderwagen

Ein Kalifornien Roadtrip, unsere erste große Reise mit Baby. Klar hat man sich vorab gefragt, wie wohl der Flug wird oder ob ansonsten alles glatt läuft, aber man kann es ja eh nicht ändern und wir waren von Anfang an sehr entspannt. Der Flug nach Los Angeles hatte 3 Stunden Verspätung, die wir im Flieger verbracht haben und das Baby hat von den insgesamt 13,5 Stunden im Flieger ganze 3 Stunden geschlafen. Aber er war gut drauf, hat mit den umliegenden Sitznachbarn gespaßt und ist über uns gehüpft. Wir hatten ein Baby Bassinet gebucht, was wir aber nicht wirklich genutzt haben, aber die Beinfreiheit dadurch war super.

Gestartet sind wir von Frankfurt aus mit Lufthansa und direkt nach Los Angeles geflogen, wo wir unseren Mietwagen am Flughafen abgeholt haben und die erste Woche waren wir auch nur in Los Angeles unterwegs. Wir haben den Kindersitz über die Mietwagenfirma gebucht, da unser deutscher Isofix Kindersitz eh nicht kompatibel gewesen wäre. In den USA gibt es ein anderes System und die meisten Sitze werden mit Gurt befestigt. Hat für 3,5 Wochen 70€ gekostet.

Der Start unseres Kalifornien Roadtrip war holprig, Magen verdorben und Regen, Regen, Regen.
So viel Regen, dass unser Airbnb nach ein paar Tagen plötzlich Unterwasser stand und wir in eine neue Wohnung gezogen sind. In den Phasen wo es nicht geregnet hat haben wir uns Venice angeschaut, Downtown LA, waren im the Broad Museum, am Griffith Observatory, haben uns das Eames Haus angeschaut und waren am Santa Monica Pier.

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JOSHUA TREE // PALM SPRINGS

Nach Los Angeles kam eines unserer Highlights und pünktlich kam auch die Sonne raus, es blieb aber ziemlich kalt. Wir sind über Palm Springs nach Joshua Tree gefahren und hatten dort, gefühlt mitten im nirgendwo ein traumhaftes Haus über airbnb gebucht. Wir kamen erst im Dunkeln an, aber ich habe noch nie so viele Sterne gesehen. Leider haben wir bei unserer Reiseplanung nicht bedacht, dass um 17h schon die Sonne untergeht.
Da uns Palm Springs so gut gefallen hat, sind wir am nächsten Tag gleich nochmal hin. Sind durch die Straßen flaniert und haben uns all die hübschen Häuser mit den bunten Türen angeschaut.

In Palm Springs findet man auch den Moorten Botanical Garden, der sich auf Kakteen spezialisiert hat. So viele verschiedene Arten und hübsch angelegt, mit kleinem Shop. Dort haben wir auch unsere ersten Kolibris gesehen.
Ein kleines Stückchen weiter findet man den Indian Canyon, eine kleine Oase mitten in der Wüste.

Der Indian Canyon umfasst mehrere Schluchten und wir sind durch den Palm Canyon gewandert. Dort fließt ein kleiner Bach durch die Schlucht und am Ufer stehen riesige Palmen. Der Fußweg führt den Bachlauf entlang und lässt sich mit der Babytrage gut machen.

Unser nächster Tagesausflug ging in den Joshua Tree Nationalpark. In den USA zahlt man für fast alle Parks Eintritt (pro Auto) dafür gibt es aber ausreichende und gepflegte Restrooms und Picknicktische mit festinstallierten Grills und Kartenmaterial, mit Wanderwegen und allen Infos zum Park.
Der Joshua Tree Nationalpark ist riesig und die Natur so wunderschön. Sehr beliebt ist er bei Kletterern und Camper.

Wenn wir nochmal einen Kalifornien Roadtrip machen, dann müssen wir das nächste Mal auf jeden Fall mit dem Wohnmobil nach hier,
Tolle Felsformationen,  weite Landschaften und natürlich jede Menge Joshua Trees. Wir haben ein paar der kleineren Wanderwege gemacht und sind bei Sonnenuntergang zum Cactus Garden gefahren. Ein Feld voller Kakteen mitten im Park, die bei Sonnenuntergang besonders leuchten.

LAS VEGAS

Auf geht’s nach Las Vegas, der nächste Stopp unseres Kalifornien Roadtrip. Samstags ist in Joshua Tree Farmers Market. Den wir uns noch besucht und haben als Andenken an die schöne Zeit Kaffee bei der Joshua Tree Coffee Company für daheim gekauft.
Obwohl der Ort so einen verschlafenen ersten Eindruck macht, gibt es doch einiges zu entdecken, wie zB. the Station oder bkb veramics, die alle auf der Hauptstraße gelegen.
Auf dem Weg durch die karge Wüste raus aus Kalifornien, haben wir einen Stopp bei Roy’s Motel in Amboy gemacht. Ein altes Motel auf der Route 66, dass früher ein beliebter Zwischenstopp war und einfach ein besonderes Flair vergangener Zeiten ausstrahlt.

Ein weiterer kurzer Stopp auf unserem Kalifornien Roadtrip folgte an den 7 magic mountains vom Schweizer Künstler Ugo Rondinone.
Eine tolle Installation, die viele Selfie Touristen anlockt und wahrscheinlich noch bis 2021 zu sehen ist. Unser Hotel lag in Downtown Las Vegas. Leider haben wir auch hier im Vorfeld nicht drauf geachtet, dass wir an einem Samstag da sind und es war natürlich die Hölle los. Wir kamen uns vor wie auf einem riesigen Junggesellenabschied. Kein guter erster Eindruck, aber die ganzen Lichter sind schon beeindruckend.

Am nächsten Tag starteten wir mit einem Besuch im Neon Museum. Ein Friedhof für die ganze alte Leuchtreklame und unser persönliches Highlight in Las Vegas. Es ist zwar klein und überschaubar, aber wir sind mehrere Runden gegangen und haben immer wieder Neues entdeckt.

Wir konnten Las Vegas natürlich nicht verlassen, ohne uns auch den Strip mit all den großen Hotels anzuschauen. Aber leider kämpften wir uns durch stürmische Böen und Regen, der dann irgendwann zu Schnee wurde. So können wir zumindest sagen, wir waren in Las Vegas und es hat geschneit.

GRAND CANYON

Von Las Vegas aus ging es nach Tusayan. Kurz hinter Tusayan startet der Grand Canyon Nationalpark.
Auf dem Weg kamen wir am Hoover Damm vorbei und ansonsten war es einfach nur weites Land mit beeindruckender Natur.
Am Nachmittag angekommen, sind wir vom Visitor Center den South Rim Trail lang gelaufen. Den könnte man auch super mit Kinderwagen machen, aber leider war es stellenweise sehr vereist und es lag überall Schnee. Wir sind bis Yavapai Punkt gelaufen und mit dem Shuttle zurück zum Auto.
Im Sommer ist es bestimmt schön, den Weg weiter zu laufen und man kann auch Fahrräder mieten.
Man zahlt für den Park Eintritt, dieser ist aber 7 Tage gültig.

ANTELOP CANYON

Am nächsten Tag, nach einer Nacht mit -15°C sind wir durch den Nationalpark Richtung Page gefahren. Die Straße führt anfänglich die ganze Zeit am Grand Canyon lang und wir haben an vielen Stellen gehalten und die unglaubliche Weite bestaunt.
Dann ging es weiter zum Antelope Canyon. Darauf haben wir uns so gefreut. Immer Sommer muss man monatelang vorab eine Tour buchen oder sein Glück über eine Lotterie versuchen, aber da wir so weit ab von der Hauptsaison unterwegs waren, konnten wir ohne Wartezeit in einer kleinen Gruppe direkt in den Canyon hinunterklettern. Er ist so unglaublich schön. Wir hatten einen tollen Tour Führer, der uns alles erklärte, Fotos für uns machte und allgemein die besten Fotospots zeigte.

Anderthalb Stunden waren wir unterwegs. Mit 50$ pro Person zwar nicht gerade günstig, aber es ist jeden Cent wert. Fitz war in der Trage mit dabei und das war trotz vieler Stufen und ziemlich engen Stellen gut machbar.
Die Nacht haben wir ein Stück weiter in St. George verbracht.

DEATH VALLEY

Gestartet sind wir mit einem Abstecher durch das Valley of Fire und sind danach ins Death Valley.
Eine Landschaft, die uns zum Teil an Island erinnert hat. Da wir nicht die meiste Zeit hatten an dem Tag, sind wir zwei kleine Schleifen gefahren, unter anderem die Artist Palette und waren auf dem Badwater Lake und sind dort über Salz gelaufen. Es gäbe noch so viel mehr dort zu entdecken, das nächste Mal bringen wir mehr Zeit mit. Übernachtet haben wir hinter dem Death Valley in Ridgecrest.

SAN FRANCISCO/ OAKLAND

Unterwegs nach Oakland sind wir von Ridgecrest die 178 am Lake Isabella lang gefahren. Eine Straße, die wir eigentlich nicht auf dem Schirm hatten, aber wunderschön ist. Parallel verläuft ein Fluß und man fährt durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Auch hier hätten wir uns einen Tag zum Wandern gewünscht.

Wir haben unterwegs noch eine Nacht in Fresno verbracht, da Fitz nicht gerade der beste Autofahrer ist, bzw. bis vor unserem Urlaub gar nicht gerne Auto fuhr.
Unsere Unterkunft für die 6 Tage San Francisco lag in Oakland. Eine kurze Zusammenfassung unserer kurzen Woche dort: Mission District, Oakland, Golden Gate Bridge, Sausalitos, Muir Wood, Muir Wood Beach, Cupertino, Dolores Park. Einen ausführlichen Bericht findet ihr hier.

HIGHWAY 1

Für den Highway 1 auf unserer Kalifornien Roadtrip hatten wir zwei Übernachtungen eingeplant und zwar in Monterey und in Pismo Beach, aber wir merkten schnell: viel zu wenig. Wir hätten an jeder Ecke anhalten können, so schön schlängelt sich der Highway am Meer entlang, gibt Blicke auf kleine Buchten frei und lädt zum Wandern ein. Dafür hatten wir leider gar keine Zeit, wir haben auch keinen Nationalpark unterwegs gemacht, noch das Aquarium in Monterey gesehen.

Monterey hat uns wirklich gut gefallen, aber es war auch wenig los und ich stelle es mir im Sommer schon sehr voll vor. Der kleine Strand am Lovers Point ist traumhaft. Von Monterey ist es auch nur einen Sprung bis Carmel und da kann ich nur empfehlen den 17-mile Drive zu fahren. Eine Küstenstraße über die Halbinsel von Monterey und durch die Gated Community am Pebble Beach. Schöne Strände, Felsbuchten und jede Menge Zypressen, hier lässt es sich leben.

Weiter Richtung Pismo Beach sehen wir Wale und Delfine im Meer. An der Küste entlang stehen vereinzelt Häuser, die es locker in jeden Architekturführer schaffen würden.
Wir machen einen Zwischenstopp in Morro Bay, wo sich Otter im Hafen einen faulen Tag machen und ein Stück weiter jede Menge Surfer im Wasser liegen.

Kurz vor Pismo Beach kommt der Sea Elephant View Point. Schon von der Straße aus sieht man die See-Elefanten am Strand liegen. Von der Geräuchskulisse eine Mischung aus Kindergeburtstag und verstopftem Abfluss, aber total total faszinierend. Es gibt mehrere Strandabschnitte, die man über einen kleinen Weg vom Parkplatz aus erreicht.
Pismo Beach selber ist ein kleiner Ort, der im Sommer wahrscheinlich auch gut besucht ist. Wir waren zum Ende der Schlüpfzeit der Monarch Falter da und haben uns diese noch in der Monarch Grove angeschaut.
Auf dem letzten Stück zurück nach LA Haben wir uns noch durch Santa Barbara und Malibu gefahren.

FAZIT

Unser Fazit, wir waren mal wieder überrascht von so einer verrückten und abwechslungsreichen Natur in Kalifornien, aber wir hätten uns an vielen Stellen unterwegs mehr Zeit gewünscht und die Ecken gerne zu Fuß erkunden. Aber dafür war Fitz einfach noch zu klein, aber für den ganzen Tag in der Trage auch schon wieder zu schwer und viel zu aktiv. San Francisco hat uns als Stadt am besten gefallen und wir haben von vielen gehört, dass San Diego sich auch super lohnen soll.
Und dann fehlt ja auch noch der Yosemite Nationalpark, der war wegen starkem Schneefall zwischenzeitlich sogar gesperrt. Den machen wir dann mal im Sommer.

Wir würden gerne mit dem Wohnmobil zurückkommen nach Kalifornien und dadurch einfach freier in der Zeitaufteilung sein. Das war also nicht unser letzter Kalifornien Roadtrip.